Über japanische Perlen

1.) Worin unterscheiden sich Japanische Perlen von anderen Perlen?

Der Hauptunterschied zu den Perlen (z. B. Rocailles), die man in fast jedem Bastelgeschäft kaufen kann, liegt darin, dass die Japanischen Perlen sehr viel gleichmäßiger sind und ein größeres Loch haben. Daher eignen sie sich besonders für Webtechniken mit Nadel und Faden, bei denen man mehrmals durch die Perlen stechen muss, wie Peyote Stitch, Square Stitch, Brick Stitch etc. Diese Webtechniken lassen sich außerdem besonders gut lernen, in dem man die Japanischen Perlen verwendet. Gerade wegen der Gleichmäßigkeit behält man viel leichter den Überblick als beim Perlenweben mit anderen Perlen. Außerdem handelt es sich bei Japanischen Perlen um besonders hochwertige Glasperlen. Durch die spezielle Oberflächenbehandlung funkeln sie um ein vielfaches mehr als normale Rocailles und eignen sich daher besonders für die Herstellung von Schmuck. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich Japanische Perlen normalerweise problemlos wieder beschaffen lassen.

Es gibt 3 Japanische Unternehmen, die Perlen herstellen: Toho, Miyuki und Matsuno. Wir haben uns für Toho- und Miyuki-Perlen entschieden.



2.) Vorteile der Japanischen Perlen: 
 
Größere Löcher als die Perlen der Konkurrenz, das heißt: Mehr für's Geld!
 

Japanische Perlen haben im Allgemeinen größere Löcher als andere (z. B. tschechische) Rocailles. Insbesondere bei den 11/0 und 15/0 Toho Rocailles Perlen (Rounds) machen sich die größeren Löcher positiv bemerkbar. Je größer das Loch, desto angenehmer ist das Arbeiten mit den Perlen beim Perlenweben.
 

Ständige Optimierung der Produkte
 

Die Firmen Toho und Miyuki sind bestrebt darin, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Immer wieder werden ihre Produkte verbessert oder ganz neue Produkte eingeführt. Vor kurzem hat die Fa. Toho z. B. eine Oberflächenverarbeitung entwickelt, die einige der weniger dauerhaften Oberflächen 90% langlebiger macht.
 

Nahezu perfekte Zylinderperlen: Aiko
 

Mit der Zylinderperle "Aiko" hat Toho eine Perle geschaffen, die noch gleichmäßiger und einheitlicher ist als ihre "Schwestern", die "Treasure"- und die "Delica"-Perlen. Mehr als 20 Jahre lang hat Toho an der Entwicklung der Aiko-Perlen gearbeitet. Toho kann täglich 500-1000kg Standard-Saatperlen produzieren. Von den hochgradig gleichmäßigen Aiko-Perlen können im Gegensatz dazu aber nur 2-3kg pro Tag hergestellt werden. Dies erklärt den höheren Preis der Aiko-Perlen, der sich aber garantiert bei hochwertigen und künstlerischen Perlenarbeiten auszahlt. Jede einzelne Aiko-Perle wird außerdem gründlich geprüft, bevor sie die Produktionsstätte verlässt. Ein Aussortieren von Perlen, die in der Gleichmäßigkeit abweichen, ist somit nicht mehr nötig! Auf Anfrage nehmen wir gerne weitere Aiko-Perlen für Sie ins Programm auf.
 

 
3.) Größenangaben

I
n den USA werden Perlengrößen normalerweise z. B. angegeben mit 6/0-15/0. Je größer die erste Zahl, desto kleiner die Perlen. Vor vielen, vielen Jahren als man anfing Perlen in Massenproduktion herzustellen, gab man der gebräuchlichsten Perle den Namen "Null-Perle" - ihre Größe war 0. Größere Perlen als diese Nullperle hießen daraufhin 2, 3, 4 usw. Als man aber anfing kleinere Perlen herzustellen nannte man die nächstkleinere Perle 00, die nächst-kleinere Perle 000 und so weiter. Dieses System wurde irgendwann so kompliziert und unübersichtlich, dass man dazu überging die Anzahl der Nullen in der Größenangabe mit einer Ziffer zu beschreiben. Perlen mit der Größe 6 Nullen wurden also von nun an 6/0 genannt. (Quelle: "Creative Bead Weaving" von Carol Wilcox Wells, Seite 8).
 
11/0 ist heutzutage die gängigste Perlengröße. In den meisten Anleitungen wird mit 11/0 Perlen gearbeitet. Die Japanischen Rocailles mit der Größenangabe 11/0 haben allerdings meist eine etwas andere Größe als die Tschechischen Rocailles. Ebenso unterscheiden sich die Japanischen Perlen mit Größenbezeichnung 11/0 je nach Typ untereinander. So
sind die zylindrisch geformten Treasures und Aikos mit der Größenangabe 11/0 ca. 1,8mm groß, während die Japanischen Rocailles mit der Größenangabe ca. 2,2mm groß sind. Die Größenangabe in mm steht bei uns immer dabei.
 


4.) Die verschiedenen Typen Japanischer Perlen
 
Runde Perlen/Rocailles/Round Beads:

Diese Perlen sind rund geformt. Sie haben größere Löcher, um das Durchschieben der Nadel zu erleichtern. Kleine und große runde Perlen sind am Beliebtesten und es gibt sie in einer großen Farbvielfalt.
 
Zylinderperlen/Treasures/Aikos/Delicas:

Zylinderperlen sind hervorragend geeignet zum Perlenweben. Sie sind zylindrisch geformt und daher fügt sich jede Perle beim Weben perfekt in die andere ein, so dass ein wunderschönes, gleichmäßiges Muster entsteht. Es ist eine Freude mit ihnen zu arbeiten, denn die Wände sind sehr dünn und somit ist das Loch noch einmal größer als bei anderen Perlen. Was mit anderen Perlen bei einigen Projekten (wie z. B. Perlenbilder/Beaded Images, Perlentaschen/Beaded Bags and Purses) so aussehen kann, als hätte man schlecht und ungleichmäßig gearbeitet, kann mit diesen Perlen nicht passieren, da sie von Natur aus außerordentlich gleichmäßig sind. Wir führen die Treasure-Perlen & die Aiko-Perlen (siehe auch Zylinderperle Aiko) von Toho sowie die Delica-Perlen von Miyuki. Die Aikos sind, auf Grund Ihrer nahezu perfekten Gleichmäßigkeit, Perlen für anspruchsvolle Perlenkünstler/innen.
 

Dreieckige Perlen/Triangles:
Diese Perlen sind dreieckig geformt. Dadurch sind wunderschöne Lichtreflektionen möglich. Sie werden z. B. in Armbändern verwendet oder um einem Bereich in einem Projekt Struktur zu verleihen. Auch in Fransen/Fringes (z. B. bei kleinen Taschen) können sie verwendet werden.
 
Perlenmixe:

In Perlenmixen befinden sich verschiedene Perlen von Toho in aufeinander abgestimmten Farben. Diese kann man z. B. zu einem stimmigen Schmuckstück verarbeiten.
 

Weitere Perlentypen: Stifte, Cut-Perlen, Cubes etc. (siehe: www.tohobeads.net).
 

5.) Die verschiedenen Oberflächentypen

Opaque 

Opaque-Perlen lassen kein Licht durch. Man kann den Faden durch diese Perlen hindurch nicht sehen. Opaque-Perlen gibt es auch mit matten Oberflächen.

Transparent
Transparente Perlen lassen Licht hindurch. Diese Perlen gibt es ebenfalls in matten Oberflächen und werden dann als "frosted" bezeichnet.
 
Iridescent, Rainbow or AB

Diese Oberflächenbehandlung wird durchgeführt, während die Perle heiß ist. Dadurch entsteht ein Regenbogen-Effekt auf der Oberfläche der Perle. Bei einigen der matten Perlen wird dadurch ein gebranntes ("raku") Aussehen erzeugt.
 
Ceylon

Dies sind transparente Perlen, die einen Glanzeffekt besitzen. Die Oberfläche sieht perlmutt-ähnlich aus.
 
Luster

Dies ist eine glänzende Oberfläche auf Opaque-Perlen. Der Glanzeffekt, der angewendet wird, kann entweder eine Farbe sein oder weiß. Auch hier sieht die Oberfläche perlmutt-ähnlich aus.
 

Gold Lustered
Hierbei handelt es sich um transparente Perlen, die eine glänzende goldfarbene Oberfläche besitzen. Dadurch entsteht ein dezenter goldfarbener Glanz auf der Perle.
 

Matte
Diese Perlen haben eine matte Oberfläche mit sehr prächtigen, tiefen Farben. Toho's Matte- und Metallics-Perlen sind bei weitem die schönsten auf dem Markt.
 

Dyed
Diese Perlen sind transparente Perlen, die eingefärbt und gebrannt wurden. Starkes UV-Licht kann das Verblassen der Farbe mit der Zeit zur Folge haben.
 

Inside-Color
Dies sind transparente Perlen, bei denen bei der Herstellung eine Opaque-Farbe (opak) im inneren der Perle eingesetzt wurde.
 

Galvanized
Diese Perlen werden mit Zink überzogen. Diese Perlen können durch Reibung und Säure in den Händen abfärben. Toho arbeitet momentan an einer Lösung. Sie könnten mit einem Acryl-Spray überzogen werden, um die Oberfläche haltbarer zu machen. Es gibt sie auch mit Matte-Oberflächen.
 

Metallic
Diese Perlen werden erhitzt und mit oxydiertem Zinn besprüht. Je dicker der Überzug desto dunkler die Oberfläche.
 

Higher Metallic
Die Oberfläche dieser Perlen wird mit Gold überzogen und dann mit oxydiertem Titan besprüht. Dadurch glänzen die Perlen noch mehr.
 

Silver-Lined
Hierbei handelt es sich um transparente Perlen, die innen silbrig sind. Diese Perlen funkeln ganz außergewöhnlich. Es gibt sie auch in Matte.
 

Bronze
Diese Perlen sind überzogen mit einem Mix aus Gold und anderen Materialien und werden dann gebrannt.
 

Nickel Plated
"Vernickelte" Perlen.


6.) Wie viele Perlen benötige ich?

Auf Grund des großen Loches in den Japanischen Perlen wiegen diese weniger und somit benötigt man auch weniger Perlen für ein Projekt als beim Arbeiten mit anderen Perlen.
 
Lesen Sie nachfolgend einige Richtwerte wie viele Perlen Sie pro Gramm erhalten:

6/0 Rocailles = ca. 12 Perlen/1g (ca. 120 Perlen/10g)
8/0 Rocailles = ca. 40 Perlen/1g (ca. 400 Perlen/10g)
11/0 Rocailles = ca. 110 Perlen/1g (ca. 1100 Perlen/10g)
15/0 Rocailles = ca. 272 Perlen/1g (ca. 2720 Perlen/10g)
 
8/0 Treasures bzw. Delicas = 33 Perlen/1g (ca. 165 Perlen/5g)
11/0 Treasures bzw. Delicas = 200 Perlen/1g (ca. 1000 Perlen/5g)